Hochschulentwicklungsplan 2023–2028

41 Handlungsfeld Digitalisierung dem nötigen Personal ausgestattet. Darüber hinaus erfolgte der Aufbau neuer digitaler Prozesse und Infrastrukturen in einem für die digitale Welt zu geringen Tempo. Die Einführung einer neuen Software in Kernprozessen benötigt oft zu lange in Relation zu den Innovationszyklen der digitalen Welt. Die Angriffe auf die IT-Services von Hochschulen in den Jahren 2021 und 2022 zeigen einen dringenden Bedarf für die kontinuierliche Weiterentwicklung der IT-Sicherheit an der Hochschule. Diesen Herausforderungen sieht sich die Hochschule als öffentliche Arbeitgeberin in einem sehr kompetitiven Umfeld beim Wettbewerb um IT-Fachkräfte gegenüber, sodass der angestrebte Aufwuchs in der Personalkapazität bisher nicht im gewünschten Umfang geleistet werden konnte. Eine sichere Digitalisierung für die Hochschule Um den unterschiedlichen Aufgaben in der Digitalisierung der Hochschule gerecht zu werden, ist es nötig, die unterschiedlichen Bedarfe und Wünsche hinsichtlich Agilität und Standardisierung klar zu benennen und deren Grenzen zu klären. Dabei kommt der IT-Sicherheit, die in unterschiedlichem, dem jeweiligen Anwendungsszenario angemessenem Grad gegeben sein muss, eine besondere Bedeutung zu. Da die Digitalisierung mittlerweile alle Fachbereiche durchdringt und Teil der meisten Lehr- und Forschungskonzepte ist, sind hierfür die Stärkung existierender sowie die Schaffung neuer bzw. der Ausbau bestehender Unterstützungsstrukturen erforderlich. Um agile Lehr- und Forschungskonzepte umsetzen zu können, ist es wichtig, die Strukturen im Bereich der IT-Sicherheit und des Datenschutzes bzgl. der Beratungs- und Supportleistungen zu stärken. Diese Unterstützungsstrukturen erlauben es, den wissenschaftlichen Einheiten, von Fachbereichen und Instituten bis hin zu einzelnen Arbeitsgruppen, ihre Forschungs- und Lehrfreiheit zu bewahren und zugleich die notwendige Verantwortung für IT-Sicherheit und Datenverarbeitung zu übernehmen. Hinsichtlich der IT-Sicherheit soll die Segmentierung der Netzwerk- und Servicestrukturen weiter vorangetrieben werden, um unterschiedlichen Bedarfen und Sicherheitsanforderungen Rechnung zu tragen, ohne dabei die zentralen Prozesse zu gefährden. Hier gilt es abseits der Verwaltung, mit einem besonderen Blick auf die Studierenden auch „Bring Your Own Device“, also die Integration der privaten Endgeräte, innovativ in der Lehre abzubilden und die damit verbundenen Herausforderungen in den IT-Prozessen anzunehmen. Für Forschungsprojekte bzw. das forschende Lernen soll der Einsatz von demilitarisierten Zonen im Hochschulnetzwerk ausgebaut und, als präferierter Lösungsweg, stärker bei den Lehrenden und Forschenden verankert werden. Verbundlösungen und Kerndienste stärken Die Digitalisierung und IT-Dienstleistungen dringen immer mehr in das Kerngeschäft der Hochschule vor. Eine leistungsfähige IT-Infrastruktur, die mit den Bedürfnissen der Lernenden, Lehrenden und Forschenden mitwächst, ist ein Schlüsselelement für einen modernen und zeitgemäßen Hochschulcampus und eine entsprechende Innovationsfähigkeit. Die anfallenden Daten erlauben ein prozess- und ergebnisorientiertes Management unserer zentralen Ressourcen und geben neue Steuerungsoptionen. Doch wenn die Digitalisierung in diesem Ausmaß eine Schlüsselfunktion einnimmt, stellt sich schnell die Erkenntnis ein, dass die Gestaltungs- und Handlungsmöglichkeiten nur so groß sind wie die verfügbaren IT-Kapazitäten. Da deren Aufbau nicht in der erforderlichen Geschwindigkeit erfolgen kann, gilt es insbesondere die nicht hochschulspezifischen Aufgaben auf entsprechend spezialisierte Dienstleistungsunternehmen konsequent auszulagern oder in geeigneten 04.3 04.4

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